|  | Jedders Dummy-A-Prüfung am 26. Oktober 2014
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 Voller Vorfreude und ein wenig Aufregung fuhren Jedder und  ich am Sonntag Morgen bei erster Dämmerung los Richtung Rottweil. Es versprach  noch einmal ein wunderschöner Herbsttag zu werden, was sich auch nach Ankunft  in Talheim bestätigte: Sonne, Wärme und bunt gefärbter Wald, dazu fröhliche,  kameradschaftliche Stimmung unter den Teilnehmern – ein Tag zum Genießen!  Hierzu trugen ganz wesentlich die engagierten Helfer, die super Organisation,  das gut geeignete Gelände bei –  und …  ja, natürlich, Petra Beringer als  Richterin! Sie ging liebevoll auf jedes einzelne Gespann ein, erklärte,  kritisierte und gab hilfreiche Tipps. Sie beruhigte die strapazierten Nerven  der Hundeführer und beurteilte jeden Hund ohne irgendwelche Vorbehalte.   Wie für mich typisch, hatte ich für uns eine hohe Startnummer  gezogen und wir mussten daher noch eine ganze Weile warten, was aber wegen der  vielen vergnüglichen Gespräche nicht langweilig wurde. Dann ging es los mit der  „kleinen Verlorensuche“ in einem lichten Waldstück am Ende eines kleinen  Seitentals. Nach Petras Erläuterung, wo die Grenzen des Suchengeländes  verliefen und dass sie 3 der 5 versteckten Dummies gebracht haben wollte,  schickte ich Jedder, der nun voller Begeisterung endlich losgehen durfte. Das  erste Dummy – in einer Höhlung eines direkt vor uns liegenden Wurzelstocks –  fand er sehr schnell mit der Nase, musste sich dann aber doch noch mal bemühen,  denn das Dummy wollte erst ausgegraben werden  . Beim zweiten Schicken hatte Jedder wohl irgendwas  von der Bergseite her in der Nase, was er zunächst kontrollieren musste, so  dass er das zugewiesene Suchengebiet verließ. Die Witterung war wohl so  interessant, dass er sich nur mit Mühe dort wieder abrufen und ins  Suchengeländer zurückschicken ließ. Die beiden übrigen Dummies, die ebenfalls  gut versteckt waren, fand und brachte er schnell. Dafür, dass er zeitweise das  Suchengelände verlassen hatte und nur sehr unwillig zurückgekommen war, gab es  berechtigt nur noch ein „gut“. Vermutlich hätte er für die Verlorensuche im „großen“  Suchengelände, auf die er ja schon bei der Vorbereitung auf die JP/R  eingestimmt worden war, eine bessere Beurteilung erhalten.
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    | Direkt unterhalb des Suchengeländes begann eine  langgestreckte Wiese, auf der nun als nächstes die Einzelmarkierung gearbeitet  wurde. Die Markierung fiel in etwas höheren Bewuchs von Sauerampfer. Jedder  markierte punktgenau, fand und brachte auch schnell und schwungvoll zurück  – volle Punktzahl. Weiter unten auf der Wiese, entlang einem kleinen Bachlauf,  folgte das Fach Appell. Ich muss wohl etwas verkrampft ausgesehen haben, denn  als wir einige Tage vor der Prüfung dieses Fach  ein einziges Mal mit fremden Helfern geübt hatten, war Jedder prompt auf den Schuss hin eingesprungen, so dass ich  hier Bedenken hatte. Es ging aber soweit gut. Der Wurf des Dummies beim ersten  Schuss war so, dass das Dummy von der Position, die man beim zweiten Schuss  erreicht hatte, zurück lag. Man hatte zwar Zeit, sich in diese Richtung zu  drehen, aber auf derselben Höhe wie Hund und Hundeführer stand ja inzwischen auch  der Schütze. Die meisten Hunde suchten daher zu weit vorne – so auch Jedder. Er  besann sich dann schnell, lief zur Markierung, nahm das Dummy, kam schnell  zurück – aber da war dann der kleine Bachlauf im Weg! Irgendwie musste er den  untersuchen und so benötigte er ein Hier-Kommando von mir. Keine perfekte Markierung,  kein perfekter Rückweg – gerade noch „sehr gut“.  | 
  
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  Jetzt noch das Wasser! Petra hatte uns schon erlaubt, unsere Hunde vorher mal reinzuschicken, was ich mir nicht zweimal sagen ließ, hatte dieses Fach doch Jedders Mama Ghili seinerzeit die Dummyprüfung vermasselt – sie war eingesprungen. Nicht so Jedder – er wartete geduldig, bis ich ihm nach Petras Freigabe das Kommando gab. 
     Sofortige Wasserannahme, Dummy sofort aufgenommen, umgedreht und zurück. Soweit alles perfekt, aber ich wusste ja, dass die Gefahr bestand, dass Jedder das Dummy nach dem Aussteigen zum Schütteln ablegte. 
        Also  musste ich ihn mit einigen „Festhalten“-Kommandos über die Böschung und dann zu mir locken! Ich erwischte zwar das Dummy, ohne dass es runterfiel, aber das Delivery ist zweifellos verbesserungswürdig – noch mal ein unteres „sehr gut“, aber Aufatmen bei mir, Prüfung glücklich beendet, Gratulation von Petra und Entspannung pur während der nächsten Stunde, in der noch die Fortgeschrittenen-Gruppe ihre Prüfung absolvierte. 
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  Diese Dummyprüfung hat sich für uns richtig gelohnt: Jedder  war morgens angesichts der vielen Menschen, Hunde und Helfer doch recht  aufgeregt – das hat sich im Tagesverlauf völlig gelegt. Manchmal hat sich  Jedder sogar während des Wartens hingelegt und geschlafen.  Ich war sehr froh, dass heute das meiste von  dem, was wir bei den täglichen Spaziergängen geübt haben und was zwischen uns  beiden auch gut klappt, nun auch in der Prüfungssituation geklappt hat.  Ein bisschen stolz bin ich auf Jedder, der  als zweitjüngster Hund die Prüfung doch noch mit einem „sehr gut“ bestanden  hat. Es ist mir aber klar, dass wir  noch  lange nicht sattelfest sind und dass es vor allem noch an den „Basics“ hapert.  Ich muss Jedder noch zu viel „Aufmerksamkeit schenken“, damit er standruhig ist  und ordentlich bei Fuß geht. Ich weiß, dass er dazu neigt, zu tauschen, wenn  sich die Gelegenheit ergibt (heute hatte er  keine Gelegenheit, weil die Dummies zu gut versteckt waren!). Wenn Jedder  merkt, dass ich mit einer Arbeit unzufrieden bin, kann es sein, dass er mit dem  Dummy nicht auf direktem Weg zu mir kommt (heute aber nicht – ich war ja auch  mit ihm zufrieden  ).  So gut und sicher die Wasserannahme immer ist, so sehr müssen wir am  Herauskommen arbeiten. Und schließlich: so einwandfrei Jedder Pfeifkommandos  beim Spaziergang befolgt, so unzuverlässig klappt das leider immer noch, wenn  er auf dem Weg nach Beute ist. Aber ein Grundstein ist gelegt und es zeigt  sich, dass uns beiden diese Art der Arbeit fast ebenso großen Spaß macht, wie  die jagdliche Arbeit. Jetzt dürfen wir an Workingtests teilnehmen – wir freuen  uns schon!!
 Ursel mit Jedder Die Bilder in  diesem kleinen Bericht stammen von Wolfgang Doering. Er hat viele Bilder geschossen und den  Teilnehmern zur Verfügung gestellt – herzlichen Dank dafür!  |